Psychologische Grundbedürfnisse im Berufsleben
Was über hunderte Jahre in der Arbeitswelt völlig irrelevant war, ist der Zusammenhang zwischen psychologischen Grundbedürfnissen und Arbeit. Wir verändern uns schließlich nicht, wenn wir ein Büro betreten. Im Job – genau wie in unserem Sozialleben – sind grundlegende Bedürfnisse wie soziale Eingebundenheit, Kompetenz und Autonomie essentiell für unsere psychische Gesundheit. Durch Digitalisierung können wir uns im Privatleben immer besser entfalten. Warum sollte das nicht auch im Arbeitsleben gelingen? Autonomie wird deshalb im Arbeitsleben immer wichtiger.
Intrinsische Motivation kommt durch Autonomie
Bereitet uns ein Projekt Freude, ist unsere Motivation intrinsisch. Wir geben uns Mühe und wollen die besten Ergebnisse erzielen. Natürlich können wir nicht immer nur machen, was uns Spaß macht, aber Selbstbestimmung in einem vorher grob abgesteckten Rahmen führt zu höherer Qualität der Arbeitsergebnisse. Unsere Kreativität steigt, wir wollen Probleme lösen und haben mehr Energie. Dadurch schätzen uns unsere Vorgesetzten und Kollegen wert, was in psychischem Wohlbefinden resultiert – es entsteht also ein Kreislauf aus Motivation, Qualität und Positivität. Doch wie lässt sich das Bedürfnis nach mehr Selbstbestimmung im Arbeitsleben umsetzen?
Empowerment ermöglichen
Während Konzerne oder traditionelle Mittelständler noch mit dem Umbruch in der Arbeitswelt hadern, reagieren manche Unternehmen auf die Vorstellungen der jüngeren Generation – teils treiben sie sie sogar voran. Die Generation Z möchte weder starr gebunden sein noch eine stetige Fluktuation haben. Sie möchte nicht sofort heiraten, befindet sich aber gern in einer langfristigen Beziehung. Ähnliches gilt im Job: Sie möchte die Kontrolle über ihr Arbeitsleben behalten und dabei regelmäßig arbeiten. Unternehmen sollten daher das Empowerment der Arbeitskräfte ermöglichen.
Was die Generation Z erwartet
Die Generation Z wird die Arbeitswelt zunehmend prägen. Flexibilität und Vereinbarkeit mit dem Privatleben stehen laut einer von Zenjob erhobenen Umfrage unter Studierenden an erster Stelle. Jobplattformen machen es der jungen Generation möglich, diese Vereinbarkeit auch zu praktizieren. Die jungen Arbeitskräfte sind nicht starr an einen Arbeitgeber gebunden, sondern entscheiden, für wen, wann und was sie arbeiten. Dieses Empowerment ist wichtig, damit die Fachkräfte von morgen zufrieden sind. Den Wünschen der neuen Generation und der veränderten Wahrnehmung von Arbeit widmet sich das Gespräch „How Gen Z is changing our future of work“ How Gen Z is changing our future of work | Frederik Fahning | TEDxHUBerlin – YouTube vom Frühjahr 2020.
Eine neue Generation der Zeitarbeit
Die neue Generation sollte schon jetzt über ihr Arbeitsleben bestimmen. Die Studierenden suchen sich ihre Jobs selbst aus und genießen Flexibilität und Autonomie, was wiederum in hoher Qualität ihrer Arbeit resultiert.
Das kann mit dem Ansatz „Tech first“ gelingen: Unternehmen geben ihren Personalbedarf auf einer Onlinebuchungsplattform an. Per Algorithmus werden die freien Jobs über eine App an die passenden Studierenden geschickt. Diese entscheiden, auf welche sie sich per Klick bewerben. Was Recruiter generell bei der Generation Z beachten sollten, diskutieren Unternehmensvertreter in der Masterclass „Knowing Your Future Workforce – The In’s & Out’s of Gen Z“ Webinar: Knowing Your Future Workforce – The In’s & Out’s of Gen Z by HRtechX (bigmarker.com).
Ist Zeitarbeit also die Zukunft? – Noch immer ist das Prinzip der „Zeitarbeit“ negativ konnotiert. Durch digitale Technologien kann es aber möglich sein, der Zeitarbeit ein neues Gewand zu geben, das einer neuen Generation an Arbeitskräften die Selbstbestimmtheit gibt, die sie erwartet. Im Gegenzug erhalten Unternehmen die Möglichkeit, flexibel mit intrinsisch motivierten Mitarbeitern auf Fluktuationen im Geschäftsalltag zu reagieren.