Volker Wiora ist Managing Director und Co-Founder bei Linkando, einer Crowd-Collaboration-Plattform. Der studierte Luft- und Raumfahrttechniker hat in der Vergangenheit bereits mehrere Gründungsprojekte gestemmt. Mit Linkando wagt sich Wiora in ein Segment des IT-Marktes vor, in dem viele kleine Anbieter wie Basecamp oder Podio und große Anbieter wie Microsoft oder Cisco unterwegs sind. Auch bieten etwa Slack, Sharepoint oder Trello eine Reihe von Teilfunktionen an, die Linkando im Leistungsportfolio hat.
Der Ansatz von Linkando zielt auf Crowd-Collaboration ab. Seit 2013 entwickeln Wiora und sein Team eine Lösung, um große Communitys miteinander zu vernetzen. „Dabei habe ich meine Erfahrung als Dienstleister für den Aufbau weltweit angelegter Partnernetzwerke in internationalen Unternehmen eingebracht“, sagt der 47-Jährige. „Kommunikationstools eignen sich in der Regel nur dafür, einzelne Teams miteinander zu verbinden, doch die Verknüpfung größerer, fluider Organisationen muss Medienbrüche überwinden können. Daran scheitern die meisten Collaboration-Lösungen.“
Linkando ist im Kern eine SaaS-Plattform und erleichtert die digitale Zusammenarbeit in großen Communitys und Organisationen. Für HR-Aufgaben bietet sich die Software vor allem für das Talentmanagement an. „Unternehmen können ihre internen und externen Talente mit Hilfe der Software identifizieren, entwickeln und weiterqualifizieren“, beschreibt Volker Wiora. Häufig setzen Konzerne mehrere Collaboration-
Systeme parallel nebeneinander ein – und bilden damit praktisch die alte Silostruktur ihrer Organisation ab. Dabei werden bislang relevante Informationen über die Kompetenzen und Erfahrungen der Mitarbeiter nicht erfasst und bleiben auch in der Folge unbekannt. Hier kann eine Collaboration-Lösung in Form von Skill-Matrizen helfen, Benutzerprofile zu erstellen und einen Talentpool aufzubauen.
Um den eigenen Crowd-Collaboration-Ansatz auf dem Markt zu etablieren, hat Linkando Blueprints für einzelne definierte Einsatzbereiche und deren Szenarien entwickelt. Diese durchgängigen Collaboration-Lösungen lassen sich an die jeweiligen kundenspezifischen Anforderungen anpassen. „Unsere Plattform ermöglicht es, alle relevanten Stakeholder eines Ökosystems digital einzubinden und untereinander zu vernetzen“, erläutert Volker Wiora.
Worauf sollten Unternehmen achten, die eine Collaboration-Lösung neu oder erstmals einführen? „Die Verantwortlichen sollten nicht nur darüber nachdenken, wie der nächste Schritt der Digitalisierung der Zusammenarbeit im Unternehmen aussieht, sondern auch strategisch an das Thema herangehen und das große Ganze im Blick haben“, beschreibt der Gründer. „Dabei dürfen sie jedoch auf keinen Fall vergessen, Vertrauen bei den Mitarbeitern aufzubauen und alle Kollegen mitzunehmen.“ Häufig sei eine Ursache für das Misslingen von Collaboration-Systemen in der Praxis, dass einige Mitarbeiter von Anfang an abgehängt würden. „Deshalb ist es entscheidend für den Erfolg einer Collaboration-Lösung, dass der Vorstand ihren Einsatz vorlebt und selbst Teil des Gesamtprozesses ist“, so Wiora.
CoffeeCup, Wrike und andere Newcomer
Der Markt für Collaboration-Systeme kennt weitere Newcomer, so auch CoffeeCup, einen Anbieter von Software für individuelles Performance-Monitoring in kleinen Unternehmen. Die Datenbasis des Programms bildet die intelligente Integration von Zeiterfassung und Abwesenheitsplanung, digitaler Personalakte, Kundenfeedback, Budgetübersichten und Rechnungsstellung. Coffee-
Cup ist cloudbasiert und lässt sich online sowie auch offline in allen Endgeräten einsetzen. Die Software ist aktuell noch nicht auf dem Markt erhältlich, doch eine Betaversion kommt in den nächsten Wochen auf den Markt. Referenzkunden nutzen das Programm bereits in Pilotversionen.
Der amerikanische Anbieter Wrike aus dem Silicon Valley ist seit zwei Jahren von Dublin aus auch in der Europäischen Union aktiv. Bislang ist die auf SaaS-basierte Projektmanagement- und Collaboration-Lösung weltweit in über 10.000 Unternehmen im Einsatz. In der DACH-Region zählen unter anderem GfK, Loxone und Porsche Austria zu den Kunden. Wrike ist nicht auf einzelne Branchen fokussiert und lässt sich für Arbeitsprozesse in vielen Unternehmensbereichen wie etwa Marketing, Produktion und HR nutzen. Für die HR-Funktionen reichen die Anwendungen von Anfrageformularen, über Onboarding-Prozesse, Learning sowie interne Bonussysteme bis zur Dokumentation und Teilnahme an Bewerbungsverfahren.