Wo sind die Talente?
Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert und ist zunehmend arbeitnehmerdominiert. Kaum ein Unternehmen kann es sich heutzutage noch leisten, darauf zu warten, dass die guten Mitarbeiter von morgen an die Tür klopfen und um Einlass bitten. Talente müssen heute teilweise aufwendig und auf vielen Kanälen gesucht werden.
Die jungen Guten von heute findet man zumeist online. Umgekehrt gilt übrigens dasselbe: Das moderne Talent sucht sich seine künftigen Arbeitgeber aus und recherchiert im Vorfeld via Internet die Attraktivität der Unternehmen auf dem Markt. Daher beginnt das Talentmanagement im Grunde bereits beim Employer-Branding, denn es ist wichtig, die eigene Arbeitgebermarke auf allen relevanten Plattformen im Web positiv darzustellen.
Stark im Kommen sind aktive Maßnahmen des Personalmarketings, das sogenannte Active Sourcing. HR versucht, mit möglichen Kandidaten in Kontakt zu treten, üblicherweise über soziale Netzwerke. Auf diese Weise kann eine stetige Beziehung zu interessanten Menschen aufgebaut werden, die idealerweise eines baldigen Tages mit deren Einstellung im eigenen Unternehmen ihren Höhepunkt findet. Weitere Maßnahmen sind interne Talent-Review-Meetings bei den eigenen Mitarbeitern, eine internationale Recruitingstrategie sowie die Kooperation mit Schulen und Hochschulen.
Talente fördern, Talente binden
Die guten Leute von heute sind sich ihres Wertes wohl bewusst, und sie wissen, dass auch andere Unternehmen schöne Jobs für fähige Kräfte haben. Hinzu kommt das unaufhörliche Werben der Konkurrenz auf den genannten Kanälen. Da fällt es leicht, der aktuellen Tätigkeit tendenziell den Nimbus der Vorläufigkeit beizumessen, sofern sich nicht alles als Gold erweist, was anfangs glänzte.
Daher muss auch der aktuelle Arbeitgeber für sich werben – am besten permanent. Die Neuen sollen gern und motiviert zur Arbeit gehen, sich wertgeschätzt und gut bezahlt fühlen und konkrete Aussichten auf berufliche Fortschritte haben. Eine attraktive Vergütung und moderne flexible Arbeitszeitmodelle bilden an dieser Stelle die Basis. Doch es geht um mehr. Die frischen Köpfe sollen genau dort eingesetzt werden, wo ihre Begabungen am besten zur Geltung kommen. Ebenso brauchen Talente Aufgaben, an denen sie wachsen und sich bewähren können. Ganz wichtig ist zudem eine regelmäßige Bekümmerung der Mitarbeiter.
Was ist Talentmanagement?
Talentmanagement bedeutet die Gesamtheit aller Maßnahmen des Personalmanagements mit dem Ziel, wichtige Stellen und Funktionen im Unternehmen langfristig kompetent zu besetzen. In der Praxis unterscheiden sich allerdings zwei unterschiedliche Auffassungen von Talentmanagement.
Der erste Ansatz sieht die Aufgabe des Talentmanagements in der eher externen Identifikation neuer Talente, in deren gezielter Förderung und in der langfristigen Bindung dieser Menschen an das Unternehmen. Der zweite Ansatz geht davon aus, dass im Prinzip alle Mitarbeiter im eigenen Betrieb ihren Beitrag zum Erfolg leisten, indem jeder einzelne seine Begabungen an der für ihn passenden Stelle einbringt. Talentmanagement in diesem Sinne bedeutet, alle Maßnahmen zu ergreifen, um diesem Ziel gerecht zu werden. Beide Ansätze können durchaus auch kombiniert werden.
Wie entwickelt man ein Talentmanagement?
Zunächst gilt: Jedes Unternehmen funktioniert anders, jeder Betrieb hat seine eigene Kultur. Insofern gibt es keine Standardstrategie für ein gelungenes Talentmanagement. Das Leitbild des Unternehmens, seine grundsätzliche Strategie, die kurz- und langfristigen Unternehmensziele, all diese Dinge müssen bei der Entwicklung eines systematischen Talentmanagements ebenso berücksichtigt werden wie eine klare Analyse von Fähigkeiten und Potenzialen der aktuellen Belegschaft und die genauen Erwartungen an künftige Leistungsträger. Im Ergebnis können mögliche Maßnahmen im Rahmen des Talentmanagements sehr unterschiedlich gewichtet und angewendet werden.
Wobei kann ein Talentmanagementsystem helfen?
Im Zeitalter rasanter technischer Fortschritte und zunehmender Digitalisierung ist es für jedes Unternehmen sinnvoll, sich an geeigneter Stelle technische Unterstützung einzukaufen. Dies gilt auch für den Funktionsbereich des Talentmanagements. Die Anbieterszenen für moderne Lösungen etwa in den Bereichen Recruiting und Onboarding oder zur Ermittlung sogenannter Key-Performance-Indicators (KPIs) wachsen beständig an.
Welche Instrumente angeschafft werden sollten, hängt in erster Linie von den Schwerpunkten der jeweiligen Talentmanagementstrategie ab. Hat ein Unternehmen etwa entschieden, viel Energie in das Thema Recruiting zu stecken, sind natürlich Lösungen notwendig, welche die gesamte Prozesskette von der Kontaktaufnahme über die Vorstellungsszenarien und Auswahlverfahren bis zum letztlichen Onboarding abbilden können.
Eine kluge Möglichkeit zur Abdeckung aller Facetten des Talentmanagements kann eine Software sein, die den gesamten Lebenszyklus des Mitarbeiters von der ersten Kontaktaufnahme bis zum späteren Austritt aus dem Unternehmen abdeckt. Diese sogenannten 360-Grad-Lösungen umfassen alle Prozesse im Bereich Recruiting und Onboarding, unterstützen Förder- und Bildungsangebote ebenso wie Leistungsbewertungen und Mitarbeitergespräche und decken auch HR-Kernelemente wie Entgeltabrechnung, Zeitwirtschaft und Personaleinsatzplanung ab. Zentrale Vorteile einer solchen integrierten Lösung sind die einheitliche Datenbank und ausgehebelte Schnittstellenproblematiken, welche es bei mehreren parallel verwendeten Systemen in der Regel gibt.
Fazit
In einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Geschäftswelt wird die wachsende Vielfalt an Arbeitsverhältnissen zu einer großen Herausforderung. Die Unternehmen müssen größere Anstrengungen vornehmen, um den nötigen Überblick über Mitarbeiter und den Arbeitsmarkt zu bekommen. Ein strategisches Talentmanagement wird zu einem entscheidenden Pfeiler der Personalstrategie von morgen. Es ist dringend zu empfehlen, in diesem Zusammenhang auch die passende technische Unterstützung einzukaufen, um das eigene Talentmanagement effektiver und leistungsstärker abbilden zu können. Wer an dieser Stelle nicht mitzieht, verliert im War for Talents den Anschluss und auf längere Sicht auch die Grundlage für den Unternehmenserfolg, den Menschen.