Im Zuge der Pandemie und der damit verbundenen Maßnahmen mussten sich die meisten Unternehmen mit dem Thema Home- beziehungsweise Mobile Office auseinandersetzen, auch wenn dies bis dahin kein Thema in der Unternehmensphilosophie war. Alle Betroffenen haben die Vor- und Nachteile der virtuellen Zusammenarbeit kennengelernt. Der Großteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weiß die mit Homeoffice verbundenen Annehmlichkeiten zu schätzen: flexiblere Arbeitszeiten, wegfallender Arbeitsweg und eine ausgeglichenere Work-Life-Balance.
Natürlich brachte Homeoffice aber auch Nachteile: Der persönliche Kontakt wurde eingeschränkt, und das Miteinander ging teilweise verloren. Das bestätigen auch gut 50 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Umfrage der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung DGUV.
Dennoch können sich viele Arbeitnehmer nicht vorstellen, wieder in einen „Vor-Corona“-Zustand zurückzukehren. Somit ist davon auszugehen, dass auch mit dem Ende der Homeofficepflicht das digitale Recruiting nicht enden wird.
Bewerbermanagement kann digitales Recruiting unterstützen
Auch wenn Unternehmen bereits dazu aufrufen, wieder vermehrt oder bald sogar Vollzeit ins Büro zurückzukehren, so ist dies noch lange nicht bei allen Bewerberinnen und Bewerbern oder Neuankömmlingen angekommen. Viele Bewerberinnen und Bewerber versenden ihre Unterlagen ohnehin schon lange digital und schätzen Unternehmen, die eine gut auffindbare Karriereseite und Bewerbungsmöglichkeiten mittels weniger Klicks anbieten.
Zumindest derzeit finden Vorstellungsgespräche zum großen Teil noch digital statt. Das bringt Annehmlichkeiten mit sich, beispielsweise sparen Unternehmen Reisekosten, und Termine können flexibler vereinbart werden.
Auf Seiten der Unternehmen, die ein Bewerbermanagement nutzen, ist digitales Recruiting kein Problem: Ein Bewerbermanagement kann zum Beispiel ermöglichen, dass virtuelle Termine direkt über das System mit Microsoft Teams vereinbart werden können.
Zudem haben Personalerinnen und Personaler dadurch die Möglichkeit, ihre Kalendertermine digital zu verwalten und Bewerberinnen und Bewerbern freie Terminslots online zur Verfügung zu stellen. Diese können über das System direkt gebucht werden.
Auch wenn es immer noch Bewerberinnen und Bewerber gibt, die ihre Unterlagen auf dem Postweg versenden, entweder weil sie sich erhoffen, aus der digitalen Masse hervorzustechen, oder weil das Unternehmen eine Postadresse zum Versand der Bewerbung angibt, so erleichtert die Nutzung eines digitalen Recruitingtools doch den Arbeitsalltag der HR-Abteilung. Man denke alleine an eine teamübergreifende Abstimmung, die infolge der Digitalisierung räumlich und zeitlich noch flexibler wird.
Digitales Onboarding erleichtert HR die Arbeit
Ist dann nach der Sichtung der Bewerbungen im System und den virtuellen Kennenlerngesprächen die Entscheidung für ein neues Teammitglied gefallen, muss die Personalabteilung das Onboarding planen. Laufzettel und Excel-Listen sind schon lange nicht mehr zeitgemäß und sollten durch einen digitalen Onboardingprozess abgelöst werden. Damit können Aufgaben teamübergreifend verwaltet werden, und es können keine To-dos mehr durchrutschen. Auch Personen, die nur teilweise am Onboardingprozess beteiligt sind, wie beispielsweise die IT, die die Rechner einrichtet, werden einbezogen und können Aufgaben erledigen und dann digital abhaken.
Das ist auch hilfreich, wenn wieder vermehrt am Unternehmensstandort gearbeitet wird, denn gerade großen Unternehmen fällt so weiterhin die teamübergreifende Kommunikation leichter. Das sorgt dafür, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fokus stehen und der Kontakt nicht so schnell verlorengehen kann.
In manchen Onboardingsystemen können die HR-Verantwortlichen ihren neuen Kollegen ein Mitarbeiterportal zur Verfügung stellen. Dort kann Papierkram direkt digital erledigt werden, und die Neuankömmlinge erfahren, ob der Laptop schon eingerichtet wurde. So fühlen sich die neuen Mitarbeiter direkt gebunden und einbezogen.
Geht es zurück zu Vor-Corona-Zeiten?
Laut einer Umfrage der Industrie und Handelskammer Berlin strebt nur etwa ein Viertel der befragten Unternehmen an, nach der Pandemie zu einer reinen Präsenzkultur zurückzukehren. Alle anderen meinen, dass Homeoffice ein fester Bestandteil der Arbeitsweise bleiben wird, das heißt, sie streben eine hybride Arbeitsweise mit Präsenztagen im Büro und Homeofficetagen an.
Egal welcher Weg gewählt wird: Digitales Rekrutieren und digitales Onboarden werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Beides beschleunigt Prozesse, macht diese effizienter, und vor allem werden Aufgaben besser strukturiert und seltener vergessen.
Nina Rahn, Geschäftsführerin d.vinci